Historisches Collier von Max Esser & Hans Markl, Berlin 1944 – 18 Karat Gelbgold mit Rauchquarz (Cairngorm) und Turmalin
Ein außergewöhnliches Zeitdokument deutscher Goldschmiedekunst aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs – entworfen von dem bekannten Bildhauer Max Esser (1885–1945) und meisterhaft ausgeführt vom Berliner Goldschmied und Akademieprofessor Hans Markl. Dieses bedeutende Einzelstück vereint künstlerische Symbolik, technische Raffinesse und historische Tiefe.
Der rechteckige Anhänger mit abgerundeten Ecken trägt im Zentrum einen groß facettierten Rauchquarz (Cairngorm) von etwa 30 Karat, eingefasst in einen plastisch modellierten Rahmen aus massivem Gold. In filigraner Handarbeit sind darin Naturmotive ausgearbeitet – ein Vogel, Schmetterling, Eichhörnchen, Weinranken und Blüten symbolisieren die Lebenskraft und Erneuerung inmitten einer dunklen Zeit.
Darüber schließt sich eine runde Rosettenfassung an, in der ein klarer, funkelnder Turmalin von etwa 3,5 Karat eingefasst ist. Die beiden Elemente sind durch kleine Gelenke verbunden, was dem Collier eine subtile Beweglichkeit verleiht. Die massive Gliederkette aus hohlen Goldröhren vollendet das Werk und harmoniert mit der monumentalen Gestaltung des Anhängers.
Auf der Rückseite sind die Meistermarke „HM“ mit Eichenlaub und Ankerwappen sowie die Gravur „1944“ sichtbar – Belege für Authentizität und Herkunft aus der Werkstatt von Professor Hans Markl.
Details
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Designer: Max Esser (1885–1945)
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Ausführung: Prof. Hans Markl, Berlin 1944
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Material: 18 Karat Gelbgold
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- 1 Rauchquarz (Cairngorm), ca. 30 ct (19,5 × 24 mm)
- 1 farbloser Turmalin, ca. 3,5 ct
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Maße (ohne Kette): 67 × 38,5 mm
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Gesamtgewicht: ca. 57 g
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Signatur: „HM“ mit Eichenlaub und Ankerwappen, datiert „1944“
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Provenienz: Aus dem Familienbesitz der Familie Esser
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Zustand: Sehr gut, minimale Gebrauchsspuren; originale Schatulle und Begleitmaterialien (Postkarten & Dias von 1944)
Historische Bedeutung
Dieses Collier entstand im Jahr 1944, einer Phase tiefgreifender kultureller und materieller Einschränkungen in Deutschland. Inmitten dieser Umstände schufen Esser und Markl ein Werk, das symbolisch für das Fortbestehen von Kunst, Leben und Natur steht.
Die aufwendig gravierten Tier- und Pflanzenmotive spiegeln Essers Hintergrund als Bildhauer und Naturbeobachter wider, während Markls goldschmiedische Präzision die technische Perfektion der Berliner Akademie verkörpert.
Schmuck dieser Epoche ist außerordentlich selten, insbesondere signierte und datierte Einzelstücke mit dokumentierter Provenienz. Dieses Collier ist damit nicht nur ein ästhetisch herausragendes Kunstwerk, sondern auch ein historisches Zeugnis deutscher Goldschmiedekunst während des Krieges.
Ein museales, künstlerisch und historisch hochbedeutendes Einzelstück – geschaffen von zwei Meistern ihrer Zeit, das zugleich den Geist des Handwerks, der Symbolik und der Hoffnung in schwierigen Jahren verkörpert.